Noxiris holte gleich zwei bekannte Electro-Acts für eine intime Show nach Zürich: Faderhead und Aesthetic Perfection. Eine der beiden Bands überzeugte.

Dicht an dicht standen sie und warteten auf den Auftritt von Faderhead. Der Name ist lediglich ein Pseudonym des Hamburger Sami Mark Yahya, der seit 2006 jedes Jahr zuverlässig ein Album auf den Markt schmeisst.
Gleich zu Beginn eröffnet der sonnenbebrillte Mann eine Flasche Vodka. Am Ende des Auftritts sollte sie nicht mal zu Hälfte leer sein. Der Wille zählt. Trotzdem läuft im Berghain düsterer Techno als Faderhead im Zürcher X-Tra bot. Dem Veranstalter Noxiris konnte es egal sein, war das kleine Podium nach schleppendem Vorverkauf doch gut gefüllt. Faderhead pumpte die simplen Beats durch den Raum, die Menschen tanzten. Mehr war da aber nicht.
Aesthetic Perfection waren die eigentlich Attraktion des Abends. Das Trio aus dem schillernden Hollywood wird gemeinhin als Aggrotech-Truppe bezeichnet. Ja, ihre Alben klingen aggressiv und erbarmungslos. Da krachen schnelle Beats und fauchend verzerrter Gesang aufeinander. Doch live hämmerte Tim Van Horn auf ein richtiges Schlagzeug ein.
An dieser Stelle möchte ich einige Worte an die wenigen Idioten im Raum widmen: Wenn euch das Konzert nicht gefällt, verzieht euch gefälligst. Mit verschränkten Armen in der zweiten Reihe zu stehen und selbstgefällig zu grinsen, ist ein reines Armutszeugnis. Es tut sicher allen mächtig leid, dass du mitanhören musstest, wie ein richtiges Schlagzeug klingt. Und es war auch richtig schade, dass die Männer auf der Bühne keine braune Romantik in verklärten und abgedroschenen Phrasen zelebrierten.
Das Podium roch schnell so, wie es an einem richtigen Konzert zu riechen hat: nach Schweiss. Auch wenn es der Herr Faderhead war, der einen Iro auf dem Schädel trug, waren es Aesthetic Perfection, die den Punk ablieferten. Keyboarder Elliott Berlin kniete auf die Tasten, Sänger Daniel Graves schnitt die Fratzen, gekrümmt und kreischend. Die Drums drückten, synthetisierten gemeinsam mit den Keys die Energie, die ein gelungener Aufritt ausmacht. Für elektronische Musik gilt dasselbe: Je weniger aus der Konserve kommt, desto besser das Konzert.