Unikom-Radios bauen eigenes DAB+

Nun kommt Bewegung in die Medienlandschaft: In einem 1. Mai-Special informiert Radio Kanal K im Mittelland über die grossen Pläne der Union nicht-kommerzieller Radios. Die Sendung entsteht in Zusammenarbeit mit anderen Sendern der Gruppe.

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DJ Leo Niessner, bekannt aus dem Indie-Block auf Kanal K (Foto: zvg)

Die News sind brisant: Die Union der nicht-kommerziellen Radios (Unikom) baut unter dem Namen “Limus” ihr eigenes DAB+-Netz auf, mit dem sie in die digitale Zukunft geht. Ein Schritt, der unerlässlich ist, denn die Anzeichen mehren sich, dass die bisherige Verbreitung über UKW bis 2020 abgestellt wird. Unter der Leitung von Unikom-Mitglied Open Broadcast haben die werbefreien, finanzschwachen Radios geschafft, was niemand glaubte: eine kostengünstige und revolutionäre Variante des bisher teuren DAB+-Sendeverfahrens zu entwickeln und zu bauen. Am 1. Mai gehen die ersten Unikom-Sender in Genf aufs DAB+-Netz. Anfangs Juli folgen in Zürich Kanal K, Radio Industrie, Open Broadcast, Radio Stadtfilter und Radio Lora.

 Auf dem DAB+-Netz der Unikom ist aber auch für andere Sender Platz. So wird Radio Tropic zurückkehren, das Roger Schawinski im Oktober 2007  gekauft hatte und ins Radio 1 transformierte. Radio 1 und 105 interessieren sich übrigens ebenfalls für eine DAB+-Verbreitung über das Unikom-Netz.

Dem neuen Sendenetz ist das 1. Mai-Radiospecial auf Kanal K gewidmet. Es stellt einige Sender vor, die über DAB+ bald neu in Zürich empfangen werden.  Zudem berichtet es über das gemeinsame Musikarchiv, das unter der Regie von Open Broadcast entstanden und beinahe fertig gestellt ist (Start: Mitte Juni): mit der Möglichkeit, Musik zu kaufen oder zu streamen, wie bei Spotify. Labels und Musikschaffende können zudem ihre Musik einfach, kostenlos und direkt auf die Plattform laden und die Radios sowie weitere Medienschaffende erreichen. Entstanden ist diese Idee aus der Tatsache, dass sich die beiden Majorlabels Sony und Universal bis heute weigern, mit den nicht-kommerziellen Radios zu arbeiten und ihnen Musik zu schicken. Nach wie vor gelten zudem Interviewverbote, die sie den Sendern ausgesprochen haben. Diese Reaktionen sind eine Folge davon, dass sich die Unikom-Radios und ihre zugewandten JournalistInnen weigerten, für das stark kritisierte Music Promotion Network (MPN) zu zahlen, wozu die beiden Majors die Medienschaffenden verpflichten wollten.

Über die Open-Broadcast-Plattform können nun die betroffenen Partner und Bands der beiden Majorlabels ihre Musik trotzdem an die Radios schicken und erhalten Airplay. Sämtliche anderen Labels, sowie die Veranstalter die sehr eng und gut mit den Sendern arbeiten, profitieren ebenfalls von der neuen Plattform.

Infos zum 1. Mai-Special

Angereichert wird das 1. Mai-Radiospecial unter anderem mit Gedanken zum 1. Mai des Aargauer Nationalrats und Badener Stadtammanns Geri Müller (Grüne), Sascha Antenen (Präsidium Juso AG), Poetry-Slam-Star Simon Libsig und viel guter Musik: von Punk, Hip-Hop über Gothic-Sound und Indie-Songs von politischen Bands wie den Manic Street Preachers, REM oder Midnight Oil.

Live auf Radio Kanal K (94.9+92.2 FM, Livestream auf http://www.kanalk.ch/ueber-uns/empfang/#LIVESTREAM)
1. Mai, 09:00 – 18:00 Uhr, in Zusammenarbeit mit Radio Lora, Open Broadcast, Radio Stadtfilter, Radio Industrie u.a.

Playlists und Infos: facebook.com/DJLeoFromTheBandSpencer

Medienkontakt
Leo Niessner +41 78 767 62 44, sternenflug@swissonline.ch