Frittenbude: Drei Schweinchen in Zürich

Die Türöffnung um neun war schon etwas spät angesetzt. Ungeduldig warteten die ersten Fans vor der Tür auf Einlass. Der zu Beginn ziemlich leere Saal füllte sich innerhalb der ersten halben Stunde nach Türöffnung rapide. Leise Andeutungen von Platzangst bekamen sogar die kuschelbedürftigsten Menschen.

Kurz nach 22:30 trat Frittenbude auf die Bühne und stellte sich selbst als die «drei kleinen Schweinchen» vor. Sie erzählten von ihrer beschwerlichen Reise in die Schweiz, ihrem neuen Album und lobten die Zürcher Elektropunk-Band Saalschutz, die nach ihnen noch für richtig viel Partystimmung sorgen würden.

Dann legten sie los und die Stimmung war einzigartig. Es war mehr eine Party als ein Konzert. Das Publikum legte die Arme um einander und hüpfte zum Takt der Musik, grölte die Texte mit und feierte die Band, sich selbst und den Abend. Wegen der enormen Hitze verteilte Frittenbude Wasser ans Publikum und spekulierte darüber, wie es dann erst bei Saalschutz sein muss. Ein paar technische Schwierigkeiten waren auch dabei, die wurden aber mit sehr viel Humor und Geduld gelöst. Das Publikum bestand hauptsächlich aus Jugendlichen bis und mit 20 Jahre alt.

Vor der Bühne quetschte sich das Publikum auf engsten Raum zusammen um die deutsche Band ganz nah zu erleben. Ganz vorne mit dabei ein pinkes Pandabärchen, welches von der Band beim Song Pandabär noch extra Applaus bekam. Wie man’s bei der Affenhitze unter einem pinken Plüschpanda-Kostüm aushalten konnte weiss wohl niemand so genau.

Ein weiterer Kritikpunkt war, dass Frittenbude relativ wenig «Klassiker» brachte und viel aus dem neuen Album Delfinarium, welches selbst bei den Fans noch nicht so bekannt war, spielte. So fehlte zum Beispiel der Song Bilder mit Katze, der vom Publikum während des ganzen Abends lauthals gewünscht wurde. Wenigstens spielten sie Pandabär, ein weiterer Publikumswunsch und lieferten den Fans ordentlich Grund zum Feiern mit den Liedern Katzengold und Jung, abgefuckt, kaputt und glücklich. Das Konzert dauerte eine gute Stunde, dann verschwand Frittenbude wieder von der Bühne. Danach leerte sich der Saal merklich, denn viele mussten noch ihren letzten Zug erwischen – so auch ich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Frittenbude einen überaus humorvollen Auftritt hingelegt haben, der auf jeden Fall extrem sympathisch ankam. Das Konzert an sich war etwas kurz und wäre in einer grösseren Location vermutlich nicht ganz so verschwitzt, heiss und überfüllt gewesen. Die Stimmung war trotzdem da und die Leute brachten zusammen mit Frittenbude das ganze abart zum Wackeln.