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Johan von The Exploding Boy (Sacha Saxer)

Ein Hauch von Tod – Ausstellungen und Rahmenprogramm am 21. Wave Gotik Treffen

Lesungen, Ausstellungen und Nicht-Musikalisches: Das Wave Gotik Treffen bietet nebst unzähligen Konzerten auch jede Menge weitere kulturelle Highlights. Der Montag des Treffens widmete sich also dem gemütlichen und kulturellen Teil.

Das erste Mal Wolken am Himmel und nicht schon um 11 Uhr brütende Hitze – das war eindeutig die Aufforderung, sich für den Tag ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen. Da am WGT die Zeit anders verstreicht als im normalen Alltag, begann der Montag erst gegen Mittag. Nach einem leckeren Mittagessen auf dem kleinen Mittelaltermarkt bei der Moritzbastei ging es für einmal in Richtung Nordwesten ins Schwarz10, ein gemütliches Eckkaffee, welches dem Schein nach eigens fürs Wave Gotik Treffen hergerichtet und eröffnet wurde. Die Ausstellung Boten des Todes im Dachgeschoss des alten, ziemlich heruntergekommenen, typischen Leipziger Eckhauses war sichtlich aus viel Herzblut und Sammeleifer entstanden. Wie der Name vermuten lässt, war der Kernpunkt der Ausstellung mythisch und mystisch aufgeladene Tiersymbole, welche in der Geschichte verschiedenster Völker und Traditionen als Vorboten des Todes oder Unheils standen. Differenziert wurde den Ursprüngen dieser Symboliken nachgegangen und die Entstehung solcher Mythen aufgedeckt.

Ein weiteres Highlight des Tages stellte der Besuch im Kriminalmuseum des Mittelalters dar. Dort widmete sich eine Ausstellung den Folter- und Tötungsmethoden des Mittelalters. In unzähligen Räumen wurden einem anschaulich die gängigsten, grausamen Methoden der mittelalterlichen Exekutive illustriert. Das Erschreckende an dieser Ausstellung waren die zahlreichen Originalexponate aus privaten Sammlungen, welche ausgestellt wurden. Des Weiteren stellte dieses Museum für einmal die krasse Wirklichkeit des mittelalterlichen Alltags in den Vordergrund – wo man sich doch sonst von der Gothicszene sonst nur romantisierende Mittelaltermärkte gewohnt ist und die Realität der damaligen Zeit ausblendet.

Aber auch die Musik kam am Montag nicht zu kurz und da wieder traumhaftes Wetter vorherrschte, entschied sich unser Fotograf für einen weiteren Abstecher zur einzigen Openair-Bühne am WGT – der Parkbühne im idyllischen Clara-Zeltin-Park. Startete das Programm mit Les Yeux sans Visage aus der Schweiz noch recht beschaulich, stieg das Tempo bei den Italienern von Spiral 69 etwas an und spätestens beim Auftritt der schwedischen Post Punk-Band The Exploding Boy war die Stimmung mehr als ausgelassen – was nicht (nur) am Bier und dem strahlenden Sonnenschein lag. Die vier Jungs aus Stockholm alberten mit dem Publikum und gaben ihre Klassiker zum Besten. Neue Songs wollten sie nicht spielen, da sie zur Zeit an ihrem nächsten Album arbeiten und die Stücke in letzter Zeit etwas zu oft gehört haben. Ein gelungener Auftritt von vier sympathischen Jungs, die nach dem Konzert bereitwillig Autogramme gaben und sich geduldigt mit ihren Fans fotografieren liessen.

 

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