Lange Bärte, dunkle Sonnenbrillen und wahnsinnig coole Outfits: ZZ Top machen nicht nur gute Musik, sondern sind ein echter Hingucker. Seit der Gründung beglückt die Band unter Billy Gibbons die Welt mit toughem amerikanischem Rock, der einem ein Bild der texanischen Wüste vor die Augen und ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Nun sind die wilden Kerle endlich wieder in der Schweiz: sie eröffnen das Moon And Stars Festival am 4. Juli.

fbo. Amy Macdonald, Green Day, Depeche Mode und Bryan Adams; etwa die Hälfte der Acts, die man dieses Jahr am Moon and Stars bewundern kann, haben der Generation beim Grosswerden geholfen, die heute zwischen 20 und 30 ist. Aber ZZ Top sind nicht die einzigen, die schon vor über dreissig Jahren Erfolg hatten. Sie waren die, die dem speziellen Blues-/Hard-Rock zu internationalem Ruhm verhalfen, und deren Hits schon fast AC/DC- und Rolling Stones-Niveau haben. Und Evergreens wie La Grange (Tres Hombres, 1973), Tush (Fandango!, 1975), Sharp Dressed Man und Gimme All Your Lovin’ (beide von Eliminator, 1983) kommen sogar denen bekannt vor, die erst geboren wurden, als ZZ Top’s Bärte bereits meterlang waren.
Was an den bärtigen Kerlen interessant ist, ist, dass sie sehr sympathisch wirken; denn ihre Herkunft – das konservative Texas – und ihre Attitude liessen eigentlich etwas anderes vermuten. Es würde nicht erstaunen, wenn man es bei ZZ Top mit groben, oberflächlichen Prototypen der amerikanischen Konservative zu tun hätte. Doch all diese Vorurteile räumen die Musiker locker beiseite, wenn man ihnen die Chance gibt. In ihren Songs geht es zwar durchaus um Frauen und Geld und was die lieben Männer (und Frauen) eben sonst so interessiert, aber ZZ Top nähern sich dem Thema auf eine Weise an, die überhaupt nichts von der Überlegenheit des einen Geschlechts über das andere impliziert; im Gegenteil, nicht selten handeln die Texte von den verletzten Gefühlen der Hardrocker. Und ausserdem präsentieren sie sich in Interviews als zuvorkommende, höfliche Herren.
Mit durch und durch ehrlichen, gefühlsreichen Songs wie She’s A Heartbreaker (Tejas, 1977) präsentieren sich ZZ Top als menschliche Wesen, von denen wir eines bestimmt lernen können: dass echte Kerle im Grunde eigentlich nett sind.
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