Nach einer kurzen Pause gibt es wieder frische Klänge aus aller Welt. Neue Songs von Ian Fisher, Kvelertak, Woodkid, The Clive, Simon Fagan und vielen anderen.
Ian Fisher nennt sich gerne «a country musician without a country». Und es stimmt: Auch wenn seine Musik stark von Country-Elementen lebt, schwebt eine heimatlose Sehnsucht mit. Too Bad ist ein sanfter Song, freischwebend und ziehend.
Kräftige Gitarren sind bei Kvelertak Programm. 1985 ist eine – zugegeben – schräge Mischung zwischen traditionellem Hardrock auf der instrumentalen Seite und einem kompromisslosen Hardcore-Ansatz in der Stimme. Definitiv eine interessante Kombination, die aber garantiert nicht allen zusagt.
Um den Franzosen Woodkid blieb es nach dem Album The Golden Age (2013) lange still. Doch für den Film Desierto komponierte das Multitalent den Soundtrack. The Land of All hat nun auch ein einfaches, aber bestechendes Lyric-Video erhalten. Bemerkenswert ist jedoch, wie imposant sich die Stimme Woodkids verbessert hat.
The Clive aus Biel präsentieren mit Stray Hares Run Out Of Mojo eine Mischung aus Blues Rock und jugendlicher Sorgenfreiheit. Das Arrangement hat Luft um sich zu entwickeln, der Song klingt ehrlich und organisch.
Simon Fagan, ein irischer Singer-Songwriter, huldigt mit Preachers einem tief vibrierenden Groove. Und überrascht dann, wenn er mit hoher Stimmlage kontrastiert. Die verzerrte Gitarre mäandriert wild unter dem trottenden Rhythmus. Ein Song, der schlicht cool ist.
Sanfte Musik ist das Konzept des schwedischen Folkpoppers Joakim Hannson. Unaufgeregt, feinfühlig und achtsam fügen sich die Instrumente zu einem vielschichtigen Geflecht in Black Day / Bright Night zusammen. Die eindringliche Traurigkeit kann man dem Song nicht absprechen, ebenso wenig wie die kunstvolle Schönheit.
Gegründet in einem Zürcher Luftschutzbunker, kommen Odd Beholder mit Landscape Escape ans Tageslicht. Dem Song des Schweizer Duos haftet ein nächtlicher Hauch Romantik an. Gleichzeitig öffnen sich durch die flächigen Sounds schier unendliche Weiten.
Dass Franzoses und Engländer gemeinsame Sache machen, ist selten. Doch The Limiñanas haben sich mit Peter Hook (Joy Division, New Order) für Garden of Love zusammengetan. Entstanden ist ein vom psychedelischen Rock inspirierten Song, der dennoch unverkennbare Melancholie von Hooks Bass zulässt.
Ebbot Lundberg ist das Mastermind hinter The Soundtrack Of Our Lives. Mit seiner neuen Band The Indigo Children kehrt er nun zurück und gibt mit To Be Continued einen ersten Eindruck des kommenden Albums. Verspielt, mit einem Hang zum Pomp.
Love Machine klingt nach Hippie-Mentalität. Und es könnte nicht treffender sein, denn Sun Paradox bedient sich schamlos bei den grossen Musikikonen der 60ies. Ein wunderbarer Anachronismus, die vermeintliche Befreiung romantisierend und melodiös unbestechlich gut. Die Deutschen haben die Zeitreise perfektioniert.