Am Karfreitag fand der Schwarze Ball statt. Clan of Xymox waren als Vorband ganz gemütlich; die deutsche Band ASP brachte richtige Stimmung bis in die dunkelsten Ecken des Zürcher X-Tras und Client dämpfte dann die Partylaune von vielen.

Statt fröhlich-bunte Ostereier zu bemalen, hatten die Dekorateure des Zürcher X-Tras auf den Karfreitag hin wohl mit anderem zu tun. Am Schwarzen Ball war der Hauptsaal wunderschön passend dekoriert. Ganz speziell sehenswert waren die nachgeahmten gotischen Kirchenfenster vorne bei der Bühne – das bunte, runde Rosenfenster in der Mitte und die beiden roten Spitzbogenfenster auf der Seite. Die gelungene Arbeit kam an diesem Abend bestens zur Geltung, da sämtliche Bands ohne grossartige Bühnenshow oder Bühnendekor auskamen.
Die erste Show bestritt die niederländische Band Clan of Xymox. Sie ist bereits seit 1984 unterwegs und zählt auch zu den bedeutendsten Vertreter der Dark-Wave-Szene. Anscheinend ist sie auch bei den Schwarzen Ball Gängern bekannt und beliebt, denn schon bei Beginn war der Saal gut gefüllt für das, dass «nur» eine Vorband spielte. Die Stimmung war jedoch gewohnt verhalten. Vielleicht war dies dem Sänger auch gerade recht, denn er entschuldigte sich gleich zu Beginn, er sei erkältet und je nach dem müssen sie schauen, wie lange er es durchhalte. Zum Zuhören ist die Band ganz nett, vielleicht auch mal für einen kurzen Tanz geeignet, aber insgesamt konnte sie mich an diesem Abend nicht überzeugen.
Vom Stimmungsbringer …
Völlig überzeugt hat mich hingegen die deutsche Band ASP. Bislang, muss ich gestehen, hat mich ASP nie angezogen. Nach diesem Konzert frage ich mich: Wieso? Innert Kürze verwandelten sie die schwarzen Zombiehasen, welche sich langsam von einem Bein aufs andere bewegt hatten, in eine tanzende Meute. Alexander Spreng – Geschichtenerzähler, Animator und Sänger – weiss, wie der Hase läuft. Schon zu Beginn meinte er, dass er wisse, dass die Schweizer nicht so gern das machen, was man ihnen sage. Das schätze er auch besonders. An diesem Abend solle das Publikum aber springen. Nachdem er dann noch neckisch nachfragte, ob die Anwesenden müde seien oder ob die hinteren Reihen religiös wären und Feiertag im Stillen hätten, kam das eine oder andere Duracellhäschen zum Vorschein. Die Musik war sehr gut tanz- und feierbar. Spreng setzte seine Stimme und seine Mimik gekonnt ein, so dass es trotz fehlender Bühnenshow spannend blieb ASP zuzuschauen.
… zum Stimmungskiller
Das konnte die nachfolgende Band Client – bestehend aus zwei Frauen – nicht behaupten. Nach ASP ging natürlich schon ein grosser Teil der Zuschauer zufrieden nach Hause, einige verzogen sich in den Elektro-Partyfloor und der verbliebene Teil fing zögerlich während der Umbauphase an zu tanzen. Und als man endlich in Schwung kam, trat die Band Client auf die Bühne. Die Musik war insgesamt eigentlich ganz in Ordnung und von den Vocals kann ich auch nichts Schlechtes behaupten. Jedoch war der Auftritt der pure Stimmungskiller. Die eine verkroch sich hinter ihrem Keyboard und bewegte sich kaum und die andere klebte schon fast an ihrem Mikrofonständer. Auf der leeren Bühne gingen die beiden Damen völlig unter. Vielleicht hätte man die beiden besser weggelassen oder als Vorband vorgezogen.