Mighty Oaks spielten am Montag im Casinotheater in Winterthur. Ein ungewohntes Spektakel voller stiller Momente gepaart mit Witz und Charme.
Der Abend startete zart. Wie eine Feder schwebte die 21-jährige Novaa auf die Bühne. Und so zerbrechlich sie aussah, so sang sie auch. Eine Stimme, so weich wie ein Federkissen, ihre Musik so leicht und melancholisch wie eine Schneeflocke an einem grauen Wintertag. 2018 hatte die Newcomerin den «New Music Award» gewonnen. Nun supportete Mighty Oaks auf ihrer Akustiktour. Den Zuschauern in Winterthur gefiel der sanfte Auftakt.
Sanft ging es weiter. Für Mighty Oaks war das reduzierte Spielen in Theatern eine Premiere. Eine Akustiktour hatten die in Berlin sesshaften Musiker nie im Sinn. Die Idee sei unverhofft gekommen. «Ich habe mir kurz davor einen grossen Verstärker gekauft. Der steht nun im Proberaum», witzelte Bassist Craig Saunders. Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, das laut gelacht wurde.
Die drei Musiker waren bestens gelaunt. Sie erzählten Geschichten von Profi-Alkoholikern und Hobby-Musikern, von der Liebe zu Berlin und dem drohenden Brexit. Die Stimmung glich der eines Wohnzimmers von Freunden: unkompliziert und entspannt. Nur die Stille war manchmal fast ein wenig unheimlich. Dann wenn der Atem des Sitznachbarn stockte, weil einzig die drei Stimmen den ausverkauften Saal füllten. Leise Momente, die wohl manch einem nach diesem Abend bleiben werden.
