Am 26. November pilgerten zahlreiche Fans ins Komplex 457, um Opeth und Pain of Salvation zu sehen – zwei schwedische Metalbands. Der Konzertsaal füllte sich an diesem Abend bis ins hinterste Eckchen.
Bereits um 19 Uhr traten die fünf Jungs von Pain of Salvation auf die Bühne und begannen das Publikum mit harten Riffs zu unterhalten. Schon nach kurzer Zeit schafften sie es, ihre Zuschauer in den Bann zu ziehen – sei es mit Liedern wie Ashes und Softly She Cries oder mit ihrer Fähigkeit, Spässchen mit dem Publikum zu treiben. So liessen sie das Publikum zum Beispiel so lange schreien, bis ihnen die Lautstärke gefiel. Die ersten drei Mal war es ihnen noch zu leise – daher trieben sie die Zuschauer mit einem «You’re not even close to Germany! Let’s try a fuckin’ Swiss scream!» an.
Das stimmungsvolle Licht trug seinen Anteil dazu bei, die anfangs eher zurückhaltenden Fans in eine schreiende und hüpfende Masse zu verwandeln. Pain of Salvation gaben damit einen grossartigen Auftakt in den Abend.
Kurz nach 20 Uhr war es dann so weit: Opeth trat auf die Bühne und wurde schon in diesem Augenblick bejubelt. Inzwischen war das Komplex 456 gerammelt voll, und die Letzten quetschten sich gerade in ein Loch, um die Bühne auch noch zu sehen. Nach den ersten Liedern wurden die zahlreich erschienenen Fans mit einem «Guten Abend, wie geht’s?» begrüsst, was natürlich Begeisterungsstürme hervorrief. Allerdings war dies beinahe das Einzige, was der schwedische Sänger auf Deutsch sagen konnte, wie er dem Publikum mitteilte.
Musikalisch konzentrierte sich Opeth während dem zweistündigen Konzert eher auf langsame Lieder. The Devil’s Orchard oder Porcelain Heart sind ein paar Beispiele von Stücken, die sie spielten. Insgesamt waren es schöne Lieder, sie vermochten es jedoch nicht, das Publikum mitzureissen. Mehr als einheitliches Kopfnicken konnten Opeth mit den langsameren Liedern kaum auf ihren Fans hinaus zu kitzeln, es schien so, als würden alle auf die härteren Stücke warten. Als diese dann schliesslich – viel zu selten – kamen, war das Gejuble gross und im ganzen Saal kreisten die Köpfe. Danach jedoch kühlte sich die Stimmung wieder ab, während wieder langsame Lieder gespielt wurden. Trotzdem wurde zwischen den Liedern jeweils erstaunlich stark gejubelt.
Auch Opeth versuchten, das Publikum mit Spässchen auf ihre Seite zu ziehen, sie vermochten es jedoch nicht, an den Charme von Pain of Salvation ran zu kommen. Ab und zu mal verursachten ihre Aussagen ein Schmunzeln oder sogar ein Lachen, wie zum Beispiel, als eine Frau, die auf den Schultern von jemandem sass, über die Menge hinausstach und dem Sänger von Opeth ins Auge fiel. «Let’s just look at her for ten minutes!» schlug er dann vor, nachdem er ein paar Scheinwerfer auf sie hatte richten lassen. 10 Minuten wurden es dann nicht, schliesslich konnten die fünf Jungs aus Schweden nicht warten, bis es der jungen Dame dann wirklich unangenehm wurde. Daher wurde im Programm weitergefahren wie bisher – und dazu gehörte auch, das Publikum mal ganz ohne Musik auf Kommando headbangen zu lassen. Erstaunlicherweise machte der grösste Teil auch mit.
Nach zwei Stunden liessen auch Opeth den Abend ausklingen, zuvor jedoch kam das Publikum noch in den Genuss von zwei Zugaben und der Vorstellung der Musikern. Dabei liess der Sänger die Vorlieben seiner Musiker nicht aus – der Drummer zum Beispiel scheint Käse zu mögen, der Gitarrist Knoblauch und so weiter. Auch der Keyboarder, der neu mit an Bord war und gute Arbeit geleistet hatte, wurde vorgestellt. Er scheint übrigens Helme zu mögen.
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