Bald gibt’s wieder eine Collage des Artistes

Die kalte Jahreszeit lädt zum Verweilen in Museen und Galerien ein. Neben den grossen Präsentationen sind es aber vor allem die kleinen Events, die für Kulturinteressierte wirklich lohnenswert sind. Abseits des Mainstreams ist es weitaus wahrscheinlicher, über eine Neuentdeckung zu stolpern.

Manchmal gehen kleinere Veranstaltungen mit durchaus grossen Namen einher. Ein solcher Event steigt am 25. November im Karl der Grosse.

Werke von César Saldívar. Bild: Silvan Buess

Im Namen der Künstlercrew Drauff organisieren die Macher eine Collage des Artistes. Der berühmteste Namen auf dem Flyer ist zweifelsohne César Saldívar. Der Fotograf, der im digitalen Zeitalter bewusst analog fotografiert und auch schon Hollywoodgrössen abgelichtet hat, gibt am Tag vor der Ausstellung noch eine Masterclass im Atelier A. Das Thema ist Künstler-Marketing und dreht sich nicht nur um die Frage, wie man sich erfolgreich vermarktet, sondern auch, wie man ohne finanzielle Mittel einem Durchbruch näher kommt.

«Je persönlicher, desto besser.»

Dieses Thema beschäftigt auch Silvan Buess, Hauptorganisator des Collage des Artists-Event. Auf die Frage, welche Marketingstrategie er selbst für sich als erfolgreich erlebt hat, antwortet der Schauspieler: «Je persönlicher desto besser! Wenn man etwas einfach auf Facebook oder Instagram raushaut, hat man zwar vielleicht schnell ein paar Likes und Views, aber wirkliche Zusagen und Reaktionen gewinnt man praktisch nur durch direktes Anfragen. Was eigentlich verrückt ist, wenn man denkt, dass man das normalerweise nur bei Künstlern oder Teilnehmern machen muss. Aber ziemlich sicher ist das dann das nächste Jahr einfacher, wenn wir einen guten ersten Eindruck in Zürich hinterlassen haben….»

Von den grossen Fotografennamen ist Saldivar aber nicht der einzige, auch Shpend Salihu wird mit ausgewählten Werken anwesend sein.

Foyk mit brennenden Sicheln. Bild: Silvan Buess

Die Künstler auf dem Flyer machen deutlich, dass der Fokus nicht auf der Fotografie liegt. Schauspieler und Rapper Lionel Podarski schlägt endgültig den Bogen von der starren Ästhetik zur Bewegung und eröffnet damit ein Feld, auf dem sich die anwesenden Schauspieler, darunter auch Anny Weiler, wohl fühlen dürften.

Die Liste an vertretenen Kunstgattungen ist lang und ausführlich.

Eine Reihe von Musikern wird wird für akkustische Unterhaltung sorgen. Zu erwähnen sind hier Samuel Fried, die Crew hinter dem Marvin Guitar Duo und Laura Schuler.

Daneben kommen aber auch die realitätsnahen Aspekte der Kunst zum tragen, und auch dies wieder auf mehreren Böden: Einerseits haben die Organisatoren mit den Gebrüdern Marquardt zwei Köche an Bord geholt. Für Verpflegung ist also gesorgt. Ein anderer und ebenso Realismus-orientierter Ansatz wird von Angelina Casedei verkörpert. Casedei ist Galeristin und damit für hoffnungsvolle Jungkünstler eine interessante Gesprächspartnerin.

Myriam Gurini in Action. Bild: Silvan Buess

Das Programm wird durch Performance-Künstler ergänzt, deren Repertoire so viefältig ist, dass im Vorfeld nicht klar ist, ob den Zuschauer eine Tanzshow, eine clowneske Akrobatik oder etwas namenloses, schräges und nichts desto trotz ausdrucksstarkes erwartet. Die Tänzerinnen Sylvie Chen und Myriam Gurini sind für ihre bewegten Performances bekannt.

Ob die Künstler sich dann aber wirklich nur auf Tanz, Musik und Fotografie beschränken, wird man am 25. November erfahren. Nach dem strukturierten Beginn des Events lässt das spätere Programm viel Raum für Jam und Improvisation.

Man darf gespannt sein.