Warum dies, trotz des Namens keine Kindergeschichte ist und Lyrik auch im 21. Jahrhundert berechtigt ist und Qualität aufweist, lest ihr hier.
Der Teddy mit den losen Kulleraugen ist eine Sammlung von Sonetten, Sonettkränzen und Gedichten des jungen Deutschen Jan Lindner. Seine Verse erzählen und reissen dabei mit. Seine Sprache ist keinesfalls veraltet, sondern modern. So erzählt er von den Kindern im Dorf, vom alten Mann neben dem Gartenzaun und auch von Frauengeschichten. Gezeichnet von poetischer Schönheit sind die einzelnen Sonette wie dieser Teil eines Kranzsonetts namens Der letzte Brief:
Doch die Liebe kann bei Lindner auch ganz anders klingen:
Wortgewandt und modern belebt Lindner diese alte Kunst und hat auch schon mehrere Auszeichnungen für seine Werke erhalten. Er erreichte 2012 den 1. Platz am Juli im Juni-Schreibwettbewerb mit dem in diesem Buch enthaltenen Sonettkranz Vorm schwarzen Tor.
Der noch nicht mal 30-Jährige, aus Jena stammende Jan Lindner ist eine Sprachhoffnung in einer von Wort überfluteten Welt. Was er schreibt, ist nicht einfach Wort, sondern ein behütetes Gebilde der Sprache, die ich nicht mal wagte im Zug unterwegs zu lesen, sondern für zuhause aufhob, damit ich es in vollen Zügen aufsaugen konnte. Ein Beispiel, dass auch ein Philosophie-Studium etwas bringt, bedenkt man, dass Lindner in den jungen Jahren der Sprache ganz und gar abgeneigt war. 2009 erschien sein erster Gedicht Band Ein Suppenkasper gibt den Löffel ab.
Ich empfehle dieses Werk jedem Fan der lyrischen Künste und jedem, der nicht glaubt, dass Gedichte und Sonette in diesem Zeitalter noch gebraucht werden. Enthalten ist im Buch ausserdem auch noch eine CD. Probetexte findet man ausserdem auch auf seiner Homepage.
Der Teddy mit den losen Kulleraugen
Periplaneta Verlag, Berlin 2013
ISBN: 978-3-943876-60-4